Herausforderung Demenz
Schätzungen zufolge leben in Österreich zwischen 115.000 und 130.000 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, Tendenz steigend. Mit der Zahl der Betroffenen nehmen auch die Herausforderungen zu. Der Fonds Soziales Wien (FSW) stellte daher das Thema Demenz 2017 in den Mittelpunkt.
So wirkt der FSW z. B. im Rahmen der österreichweiten Strategie „Gut leben mit Demenz“ seit 2017 mit, die Lebenssituation erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern. In einer Koordinierungsgruppe werden dabei konkrete Maßnahmen zur Umsetzung verschiedener definierter Wirkungsziele und Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“
Gemeinsam mit der Wiener Gebietskrankenkasse und dem Psychosozialen Dienst startete 2017 das Gesundheitsreformprojekt „Integrierte Versorgung Demenz in Wien“. Ziel dieses Pilotprojekts ist es, die medizinischen und sozialen Angebote sowie die pflegerische Betreuung zu strukturieren und zu vernetzen – von der frühzeitigen Diagnose bis hin zur kontinuierlichen Behandlung. Das optimierte Zusammenspiel soll die Lebensqualität Betroffener und Angehöriger gezielt verbessern. Eine erste Evaluierung des Projektes ist für 2018 geplant.
Schwerpunkt Demenz im Monat der SeniorInnen
Auch viele Veranstaltungen im Monat der SeniorInnen standen 2017 im Zeichen der Demenz: Zahlreiche Interessierte nutzten z. B. während der Demenzwoche des Kardinal König Hauses oder beim Aktionstag im Einkaufszentrum „The Mall“ die Möglichkeit, sich zu informieren und beraten zu lassen.
„Beim Thema Demenz gibt es noch großen Vernetzungs-, Informations- und Handlungsbedarf. Denn betroffen sind neben den Erkrankten auch ihre Bezugspersonen und die Gesellschaft als Ganzes.“
Beim FSW-ExpertInnenforum befassten sich mehr als 160 TeilnehmerInnen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich mit Versorgungsfragen und ökonomischen Aspekten bis hin zu Ideen für ein demenzfreundliches Wien.
Validations-Ausbildung für MitarbeiterInnen der FSW-Tageszentren
Demenz ist natürlich auch in den FSW-Tageszentren ein Thema. Hier haben MitarbeiterInnen unterschiedlicher Berufsgruppen häufig mit demenzkranken KundInnen zu tun. Im Lehrgang „Validation nach Naomi Feil – Level 1“ bot ihnen der FSW 2017 die Möglichkeit, eine Kommunikationsmethode zu erlernen, die den Umgang mit Demenzkranken erleichtert. Dabei wird versucht, das Verhalten und die Gefühle Betroffener so zu akzeptieren, wie sie sind. Damit werden sie für gültig erklärt („validiert“).
Demenz: Spezielle Angebote beim FSW
Um Demenzkranke und deren Angehörige im Alltag zu unterstützen, bietet der FSW geförderte Pflege und medizinische Versorgung in Form von Heimhilfe und Hauskrankenpflege für psychisch kranke Menschen. Angehörige werden durch die Tageszentren für SeniorInnen mit Schwerpunkt Demenz unterstützt. Dort erhalten BesucherInnen mit Demenz persönliche Pflege und Betreuung, gezielte Förderung und spezielle therapeutische Angebote. Ist ein Leben zu Hause nicht mehr möglich, fördert der FSW spezielle Angebote in Wohn- und Pflegehäusern.
218
KundInnen
besuchten die vier Tageszentren mit Schwerpunkt Demenz.